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Freitag, 22. November 2013

Das Rezept für eine lange Beziehung


Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in die gleiche Richtung blickt.


– Antoine de Saint-Exupéry


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Ein Ehemann. Eine nach 16 Jahren geschiedene Ehe. Fazit: Ein geschiedener Ehemann gibt 20 Tipps für eine gelungene Beziehung bzw. Ehe. Klingt verrückt? Ist es auch irgendwie ein bisschen. Was will denn schon jemand an Tipps geben, bei dem es nicht funktioniert hat? Dessen Beziehung in die Brüche ging? Der am Ende allein da steht? Der sein Herz und auch das seiner Frau auf dem Weg verloren hat? All diese Fragen habe ich mir auch gestellt und den Artikel dennoch gelesen. Ein kleiner Ratgeber für jede Liebesbeziehung – ob mit Trauschein oder ohne.

Man sagt doch auch sprichwörtlich so schön “hinterher ist man immer schlauer”. Und bei Gerald Rogers scheint das der Fall zu sein. Der Motivationstrainer aus Utah weiß jetzt, worauf es ankommt um eine Beziehung frisch zu halten und teilt seine Erfahrungen.

Bereits über 120.000 Mal wurden seine Facebook-Tipps im sozialen Netzwerk geteilt, was ihm eine internationale Bekanntheit brachte. Die Huffington Post berichtete bereits darüber, wie auch der Daily Mail oder die amerikanische TODAY-Show, bei der er zu Gast war.

Auch wenn die Liste aus Sicht eines Mannes geschrieben hat, ist es wie so oft im Leben zweiseitig. Es geht in einer guten Beziehung eben nicht nur darum, dass ER SIE auf Händen trägt, sondern dass SIE sich ebenfalls bemüht. Wenn es funktionieren soll, ist ein GEBEN und NEHMEN unerlässlich.

Drei von den 20 Punkten habe ich für Euch zusammengefasst und interpretiert:
  1. Hört nie auf miteinander auszugehen. Dieses Prinzip lebe ich auch in meiner Beziehung, die nun schon knappe 12 Jahre Bestand hat. Wir achten darauf immer wieder Dateabende zu haben und etwas Schönes miteinander zu erleben. Einfach raus aus dem gewohnten Umfeld und so losgelöst Zeit miteinander verbringen. Das führt bei uns auch meist zu Gesprächen, die im Alltag sonst wenig Zeit finden.
  2. Konzentriere Dich auf das Beste im anderen. Sehe das Beste im Partner und nicht das Schlechte. Denn wenn man sich auf die guten Angewohnheiten, Charaktereigenschaften und Liebenswürdigkeiten konzentriert, dann nehmen diese auch zu. Funktioniert auch andersrum, dann fällt es aber schwieriger den anderen zu lieben.
  3. Ich bin für meine Gefühle selbst verantwortlich. Ich gebe zu, daran arbeite ich noch immer. Mein Partner ist nicht dafür verantwortlich, wenn mir etwas sauer aufstößt. Es sind meine Gefühle. Er mag ab und an der Auslöser sein, aber ich bin es, die diese erschafft. Die Aufmerksamkeit darauf zu konzentrieren hilft, alles in Perspektive zu rücken.
Die restlichen Punkte und Geralds Erlebnisse findet ihr hier im Original-Post auf seiner Facebook-Seite.
Ich fand es für mich schön seine Erkenntnisse zu lesen und das für mich rauszupicken, was für mich und meine Beziehung wichtig ist. Und ganz ehrlich: alle zwanzig Punkte haben es in sich und tragen ganz viel Wahrheit für eine langfristige, glückliche Beziehung!

In diesem Sinne: Love on!

Freitag, 15. November 2013

Der Held Deiner Kindheit

Alles, was an Großem in der Welt geschah, vollzog sich zuerst in der Phantasie eines Menschen.


– Astrid Lindgren



Vor einigen Tage habe ich im Radio ein Interview gehört und eine Frage war “wer ist der Held Deiner Kindheit”. Ohne Witz, ich habe keine Ahnung was die Antwort war, denn in dem Moment ratterte die Achterbahn schon durch meinen Kopf. Benjamin Blümchen? Nee. Bibi Blocksberg? Ja, so ein bisschen hexen wäre nicht schlecht. Aber da fand ich die bezaubernde Jeannie eigentlich noch besser, die mit verschränkten Armen nur blinzeln musste. Schwupps, auf einmal flog Karlsson durch meinen Kopf. Finde ich den gut genug, dass er der Held meiner Kindheit ist? Nee, doch nicht. Wie wäre es denn mit…?? STOP! Als der Satz “wie wäre es denn mit…” durch meine Gedanken zog, brach ich die Suche sofort ab. Ich war definitiv auf dem falschen Weg. Den Held seiner Kindheit trägt man in sich. Der ist sofort da. Da muss man nicht drüber nachdenken und sich überlegen ob man den einen vielleicht doch besser findet als den anderen. Das ist Blödsinn. Also ging ich kurz zurück. Gedanklich. Zu meinem ersten Impuls. Denn die Antwort war schon da als die Frage im Radio gestellt wurde. Da war meine eigene Antwort sofort da. Bevor ich wirklich anfing darüber nachzudenken. Kennt ihr das? Ganz oft ist der erste Impuls schon da, bevor eine Frage zu Ende gestellt wurde. Egal um welches Thema es geht. Unser Herz scheint da mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs zu sein. Und so ging es mir auch mal wieder bei dieser eigentlich doch banalen Frage nach dem Held meiner Kindheit.

Und wer ist Dein Held Deiner Kindheit? STOP! Fang nicht jetzt an zu überlegen. Nicht jetzt wo die Frage gestellt wird. Gehe kurz zurück. Denn ich bin mir sicher, Du hattest die Frage für Dich schon beantwortet als Du nur die Überschrift gelesen hast. Da war Deine Antwort schon da. Und es ist völlig egal wie cool oder uncool Du heute diesen Helden findest. Es geht nicht ums Heute. Es geht um die Person, die das kleine Du inspiriert hat. Damals. In Deiner Kindheit. Dieser Held ist etwas ganz Besonderes und es lohnt sich, diesen Held ab und an mal wieder anzusehen.

Meine Heldin war Pippi Langstrumpf. Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraims Tochter Langstrumpf. Es war mein erster Impuls, den ich hatte, lang bevor die Frage im Radio zu Ende gestellt und beantwortet war. Als Bild kam mir sofort die Filmdarstellerin Inger Nilsson vor mein inneres Auge. Sie hat die Geschichten aus dem Buch wunderbar in die Realität übersetzt. Ich fand sie einfach nur toll. Pippi, der Freigeist. Ein kleines Mädchen, die die Welt macht, wie sie ihr gefällt. Davon hätten wir doch alle gerne ein Stück, oder? Auch noch heute in der Welt der Erwachsenen. Also ich auf alle Fälle. Das ist doch manchmal mit den gesellschaftlichen Pflichten und Verantwortungen nicht ganz so einfach. Aber das ist doch der Kern, den ich von dem mit Sommersprossen übersäten Rotschopf noch lernen kann. Nämlich mein Leben so zu leben, wie es mir gefällt. Und nicht wie es andere von mir erwarten. In meiner eigenen Villa Kunterbunt. Mit so tollen, ehrlichen und loyalen Freunden wie Annika und Tommy. Und genau das ist mein Ziel.




Danke Astrid Lindgren! Durch Deine Fantasie ist meine Heldin der Kindheit auch meine Heldin des Lebens. Von ihr kann ich noch immer viel lernen! 


Freitag, 8. November 2013

Seelenstreicheleinheit


Wege entstehen beim Gehen.


– Antonio Machado



Es gibt viele Menschen, die auf unserer Reise durchs Leben an Stationen zu- und eben auch wieder aussteigen. Und dann gibt es Menschen, die nicht einfach nur einsteigen und mitfahren, sondern die auch ein Geschenk für uns im Gepäck haben. Seitdem ich mich auf MEINE Reise gemacht habe, sind mir ganz unglaubliche Menschen begegnet. Unglaublich fantastische Menschen. Menschen, die mich wirklich gesehen und gehört haben, die mir und meinen Worten zugehört haben und die mich mit ihrem Input in meiner eigenen Entwicklung gefördert haben. Und sie haben mir etwas wunderbares geschenkt: Seelenstreicheleinheiten.
Und genau solche Menschen gibt es auch für jeden einzelnen für Euch. Menschen, die Euch mit offenen Augen sehen. Tief und nicht oberflächlich. Diese Menschen sind ganz wunderbare Reisebegleiter für jeden von uns. Es sind die Menschen, die uns tief berühren und bei denen wir das Gefühl haben, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Das können Nachbarn sein, langjährige Freunde oder auch virtuelle Bekanntschaften. Sie können ein ganz anderes Leben führen als man selbst und dennoch ist man durch Gemeinsamkeiten verbunden. Man hat das Gefühl “man sieht sie” – in ihrer pursten Form. Man sieht die Seele des anderen und fühlt sich in derer Umgebung unglaublich wohl. Denn diese Menschen verurteilen nicht, sie inspirieren.

In dem Hollywood-Blockbuster Avatar schafft es James Cameron dies auszudrücken. Wenn sich die Protagonisten im Film begegnen, begrüßen sie sich gegenseitig nicht mit einem oberflächlichen “hallo” sondern mit einem “I see you”. Ich sehe Dich. Als das, was Du wirklich bist. Im Inneren.

Leona Lewis hat das mit dem gleichnamigen Song für den Soundtrack wunderbar beschrieben. Man sieht sich bei diesen Menschen selbst durch deren Augen. Man spürt deren Seele, die die eigene berührt. Diese wunderbaren Seelenstreichler sind Lehrmeister, Freund und ein großes Stück Selbst.




Ich habe bewusst das Video mit den Lyrics ausgewählt, da es mich persönlich immer mehr berührt, wenn ich den Songtext vor Augen habe und somit zwei Sinne zeitgleich bediene.

Und auch Du bist ein Seelenstreichler. Ein ganz besonderer Mensch mit seiner eigenen Reise. Und mit eigenen Haltestellen, an denen ganz wunderbare Menschen zusteigen und die, die einen anderen Weg einschlagen auch wieder aussteigen. Und in Deinem Zug doch noch der ein oder andere blinde Passagier mitfährt, der da schon lange nicht mehr hingehört, dann darf man am nächsten Halt ohne Vorankündigung einfach das Gleis wechseln.


Mittwoch, 18. September 2013

Ist das schon der Herbstblues?


Mach das Beste aus Dir. Etwas Besseres kannst Du nicht tun.


– Ralph Waldo Emerson


Mein Blick aus dem Fenster bot mir gestern eine eintönige graue Himmelsdecke. Die hatte sogar etwas von Sichtbeton. Kein Wölkchen war zu erkennen, kein noch so kleiner Riss wo sich die Sonne hätte durchwagen können, nichts. Und heute? Wenn ich links aus meinem Fenster schaue, dann sehe ich immer noch grau. Aber heute ist es ein lebendiges Grau. Denn es sind ganz viele Wolken, die alle irgendwie miteinander verbunden sind, die aber ziehen. Es ist Bewegung drin. Hinter den Wolken ist jedoch immer noch grau. Grau zieht über grau. So könnte man das wohl betiteln wenn es ein Kunstwerk wäre. 
Und die letzten 5 Tage war es nicht anders. Dazu kommen regelmäßige Regenschauer, die heute sogar den Herbstkumpel namens Wind durch die Stadt zogen. Kurzum: es ist Herbst. Zumindest ist es Herbstwetter. Was optisch jedoch noch nicht in den Herbst passt, sind die satt-grünen Wiesen, die blühenden Rosenbüsche und die beblätterten Bäume. Wobei ich da auch schon erkennen kann, dass manche Bäume schon eine leichte Färbung annehmen.

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Und kaum ist es eine Woche Herbstwetter, verändert sich schon das Umfeld. Geht Euch das auch so? Auf einmal hört man es überall husten oder schniefen, die Kollegen beklagen sich morgens nicht mehr aus dem Bett zu kommen und die Laune sinkt bei vielen. Wie kann das denn bitte schon noch einer Woche sein? Ist das nicht ein bisschen früh? Die Winterdepression ist uns allen ein Begriff, aber gibt es auch schon einen Herbstblues? Oder fängt damit etwa schon alles an? Vom Herbstblues direkt in die Winterdepression? Nein, danke!

Daher gebe ich heute ein paar Tipps, wie man dem Herbstblues entkommen kann beziehungsweise sich die Übergangszeit angenehmer gestaltet.
  1. Farbe. Bei dem Regenwetter (während ich diesen Blogbeitrag tippe, schüttet es wirklich aus Kübeln) hilft nur eins: Farbe. Macht’s Euch einfach bunt!
    …bunte Gummistiefel für den Spaziergang im Regen (z.B. diese oder diese oder das Pünktchenmodell)
    …einen farbigen Regenschirm (z.B. dieser in türkis, in apfelgrün, oder der XXL-Regenbogenschirm oder der coole Sky-Regenschirm aus dem MoMa)
    …knallfarbige Post-its im Büro machen sofort gute Laune
    …farbenfrohe Schals
    …bunte Jacken und Mäntel (ich kaufe mir jeden Winter einen Mantel in einer knalligen Farbe)

  2. Tageslicht. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich Tageslicht positiv auf unsere Stimmung auswirkt. Dazu gibt es zahlreiche Studien. Daher nichts wie raus an die frische Luft. Noch kann man abends eine Runde drehen (solange es um 17 Uhr noch nicht dunkel ist) oder man verlegt die Mittagspause ins Freie. Das kann man auch direkt mit dem Mittagessen verbinden. Entweder schon morgens vor der Arbeit ein lecker belegtes Brot mitnehmen, einen grünen Smoothie oder wonach Euch auch immer der Sinn steht. Hauptsache man braucht nicht Messer und Gabel zum Essen. So kann man Essen und nebenher spazieren gehen. Je nachdem wie es in den persönlichen Tagesplan passt. Alternativ gibt es Tageslichtlampen, die auch in der klinischen Lichttherapie verwendet werden. Diese Methode ist ein Klassiker in der Therapie von Depressionen oder Burn-out und gehörte auch zum Therapieplan in meiner Burn-out Klinik. Ganz wichtig: die Lampe sollte 10 000 Lux haben. Der Markt bietet hier viel an. Grundsätzlich sei gesagt, dass man sich als Laie natürlich nicht einfach so eine Lampe kaufen sollte, sondern es mit dem Arzt absprechen sollte. Es gibt auch viele Ärzte und Therapiezentren, die Lichttherapie anbieten. Einfach mal ausprobieren, wenn man das Gefühl hat, dass man zu wenig Tageslicht abbekommt.

  3. Gesunde Ernährung. Ein alter Hut. Aber es gehört nun einmal auch dazu: wer sich vital fühlen möchte, sollte sich auch so ernähren, denn “Du bist was Du isst”. Viel frisches Obst und Gemüse, ob roh, gemixt, püriert, gepresst, gedünstet oder gebraten ist völlig egal. Hauptsache ihr bekommt (im Idealfall) fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Oft liest man von drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Oder heute so und morgen so. Wer frisches isst, fühlt sich frisch. Und nur das zählt.

  4. Auszeiten. Bei mir heißt das immer gerne “ICH-ZEIT”. Gerade wenn die Stimmung abzusinken droht, darf man sich selbst Freude schenken. Das ist das “bunte” für die Seele. Ob lesend vor dem Kamin, eingekuschelt auf dem Sofa mit Kerzenlicht und einer wärmenden Tasse Tee, eingesunken im Schaumbad, abzappelnd zu lauter Musik, schwitzend in der Sauna, entspannt bei der Massage, strickend im Wohnzimmer, experimentierfreudig in der Küche, sportlich aktiv oder was auch immer. Wichtig ist nur, es auch zu tun. Und sich damit innerlich etwas Buntes zu schenken.

  5. Freunde. Bei der Nummer 4 ging es darum Zeit für sich alleine zu haben und sich Freuden zu schenken. Das geht natürlich nicht nur alleine, sondern auch zu zweit, dritt, viert und so weiter. Wie wäre es mit einem Raclette-Abend mit Freunden, einem Spieleabend, einen Besuch im Theater oder eine Komödie im Kino? Hauptsache es macht Freu(n)de!

  6. Verrücktheit. Spaß macht auch alles, was ein bisschen verrückt ist. Zumindest empfindet man das so als Erwachsener. In Kinderaugen ist es nämlich ganz und gar nicht verrückt. Wie wäre es mal damit mit Acrylfarben und Pinseln eine Leinwand vollzuklecksen? Oder mit dem Partner eine Kissenschlacht zu veranstalten? Oder barfuß über das nasse Gras zu laufen? Oder Slime ans Fenster zu werfen (kennt ihr den noch?)? Bunten Slime gibt’s z.B. hier.

  7. Kreislauf anregen.  Ebenfalls ein alter Hut, aber er hilft. Wechselduschen am Morgen sind hier immer gerne erwähnt oder auch die Trockenbürstenmassage. Denn wenn der Körper wach wird, wird der Geist auch wach. Wer zu den Abendduschern gehört und morgens trotzdem gerne den Frischekick möchte, kann auch ein Wechselfußbad nehmen. Einfach die Beine in die Badewanne stellen (geht auch in der Dusche) und im Wechsel kalt und warm abbrausen.

    Und als letzter Tipp: Lachen! Wer viel zu lachen hat, der hat automatisch gute Laune. 

    Oder kurz und knapp: halte es wie Pippi Langstrumpf und mach Dir die Welt, wie sie Dir gefällt!






Montag, 26. August 2013

Deine Herzstimme weist Dir den Weg


Du kannst nur auf Dein Herz hören, solange es noch schlägt.


– Andreas Marti



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Dieses Zitat ist mir auf meinem Kalender begegnet und ich fand es einfach mehr als passend. Auf das eigene Herz zu hören. Ja, da ist was dran. Und ja, es gibt Zeiten, in denen einem das unwahrscheinlich schwer fällt. Weil man meinen könnte, da ist gar keine Stimme. Oder ist es eine ganz leise Stimme? Oder sind meine Ohren taub? All diese Fragen haben auch mich schon begleitet.

Das Kalenderblatt hat folgendes als Erklärung gegeben, falls man meint nichts mehr hören zu können: “…Sie sollten nie Ihre Fähigkeit zur Empathie und Ihre Sensibilität gering schätzen.”  Wir Menschen tendieren dazu ,besonders in stressvollen Zeiten, unsere Herzstimme mit unserem Verstand zu verwechseln. Unser Verstand ist geprägt von alten Mustern, die sich in uns gefestigt haben. Teilweise aus unserer Historie heraus, aus der Erziehung aber auch aus der Nachahmung von anderen. Was man oft hört und sieht, nimmt der Mensch als wahr an. Wenn man vor einer Entscheidung steht und der Impuls ein “das geht aber nicht” oder “das kann man nicht machen” ist, dann ist es der Verstand, der zu einem spricht und nicht das Herz. Denn das Herz sagt einem nicht, dass etwas “unschicklich” ist. Das Herz sagt meist nur “ja” oder “nein”, “mach” oder “lass es”. Ganz klare Antworten, keine Erklärungen.

Auch ich hatte lange Zeit verlernt auf mein Herz zu hören, denn es wurde vom Verstand übertönt und ich bin oft dem Verstand gefolgt. Oder aber ich habe mein Herz gehört, aber auch den Verstand und dann oft gegen das Herz entschieden. Ich schreibe das hier ganz bewusst, denn es ist nie zu spät wieder zu lernen auf das eigene Herz zu hören. Auch wenn es am Anfang kaum hörbar zu sein scheint, wird es lauter, wenn man ihm Vertrauen schenkt und sich etwas Zeit gibt.

Erst letzte Woche stand ich vor einer Entscheidung und ich hatte das Gefühl keinen klaren Impuls von meinem Herzen zu bekommen. Die ersten paar Sekunden wusste ich damit gar nicht umzugehen. Denn sofort kam der Verstand dazu, der mir sagte, dass wohl beide Optionen Mist seien, sonst hätte sich mein Herz schon geäußert. Das hat mich verunsichert, denn ich hatte kurz das Gefühl es ist tatsächlich keines von den beiden Dingen zwischen denen ich mich entscheiden sollte. Weit gefehlt, denn kurz danach meldete sich mein Herz doch zu Wort. Manchmal ist es auch einfach so, dass beide Wege richtig sind. Und dass man getrost den einen gehen kann und auch den anderen. Es sind beide okay. Diesen Gedanken habe ich für kurze Zeit in mir getragen um zu überprüfen ob er wirklich richtig und damit wahr ist. Und mein Herz sagte mir “ja”. Egal wofür ich mich entscheide, es ist beides absolut in Ordnung. Und ja, ich habe mich entschieden. Ich habe beide Optionen noch einmal vor mein inneres Auge geführt und bin die Optionen mit beiden Dingen durchgegangen. Und tatsächlich, es gab eine Option, die einen kleinen Tick besser gepasst hat. Und diese Entscheidung ist auch heute noch, einige Tage später, total stimmig.

Höre auf Dein Herz, dann weist es Dir auch den Weg. Heute und jeden neuen Moment. Die Wahrheit steckt in jedem von uns. Jetzt schon. Und wenn sich eine Entscheidung im Nachhinein doch nicht mehr so gut anfühlt, dann war es 1. nicht die Herzstimme und 2. lässt sich fast alles noch einmal ändern. Aber es lohnt sich immer Entscheidungen mit dem Herzen zu treffen.


Donnerstag, 11. April 2013

Hol Dir Kraft | Dein innerer Frieden


Bevor du neue Wege gehst, gehe einen Schritt zurück. Zu dir selbst.

– Dana Haralambie


Es ist mal so oder so. Mal besser, mal schlechter. Mal grauer, mal bunter. Mal trauriger, mal fröhlicher. Mal aktiver, mal passiver. Kein Tag gleicht einem anderen. Jeder selbst ist jeden Tag ein anderer Mensch als noch am Vortag. Warum? Weil nichts gleich ist. Und weil wir Mensch sind und nicht Maschine. Und doch schaffen wir es von zu Zeit eher zu funktionieren als zu leben. Das dies zu einem toxischen Strudel werden kann, weiß jeder, der bereits mit Erschöpfung und Depression zu kämpfen hat oder hatte. Ich bin da keine Ausnahme mit meinem Burnout 2011. Natürlich ist jede Krankheit und jede Krise eine Chance, vor allem genau solche Momente zu erkennen und dann an den nötigen Stellrädern zu drehen anstatt sich vom Strudel in die dunkle Tiefe ziehen zu lassen.

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Aktuell ist sehr viel Bewegung bei mir. Im Äußeren wie auch im Inneren. Wobei es richtig wäre, dass die Umstände im Äußeren gerade zu Aktion im Inneren führen. Die Herausforderung ist, die innerliche Ruhe wieder herzustellen. Daran arbeite ich gerade Tag für Tag. Mal erfolgreicher und mal weniger erfolgreich. Es gibt Tage, da fühle ich mich fröhlich und glücklich und dann gibt es Momente, an denen mir auf dem Weg ins Büro Tränen in die Augen steigen, weil ich den äußeren Druck spüre. Das ist für die wenigsten von uns unbekanntes Terrain. Jeder steht seine Frau oder seinen Mann und trägt die unterschiedlichsten Hüte als Rollen: Partnerin, Kollegin, Mitarbeiterin, Bloggerin, Freundin, Tante, Schwester, Tochter und Perfektionistin. Bei vielen von Euch kommt sogar noch das Mutter sein hinzu (oder natürlich die männliche Rollenverteilung). Manche studieren noch und haben mehrere Jobs, übernehmen die Pflege für einen lieben Menschen und sind ehrenamtlich tätig. Auch bei mir kommt noch der ein oder andere Hut dazu. Aktuell gibt es so viele umfangreiche Projekte in meinem Äußeren welche mein Innerstes aus dem Gleichgewicht bringen.
 
Dank meinem Burnout und der damit verbundenen Behandlung habe ich mehr als genügend Instrumente kennengelernt und mitgenommen, mit denen ich mir selbst helfen kann. Yoga tut mir immer wahnsinnig gut. Gestern abend wusste ich, dass ich einfach nur laufen muss. Auch im Regen. Mein Innerstes schrie “raus hier und einfach nur (weg) laufen”. Kreativität hilft mir auch oft, wenn ich das nicht schon in Fülle über den Tag hinaus abgeliefert habe. Malen ist wunderbar. Auch Meditation oder Lesen. Puzzeln oder Stricken. ABER: all diese Gegenmaßnahmen erfordern natürlich Zeit. Es ist kein Schalter, den man nur betätigen muss und nach 20 Sekunden innerer Frieden hergestellt wird. Nein. Auch die Gegenmaßnahmen sind “Arbeit”. Sie benötigen unsere volle Aufmerksamkeit, unseren Wunsch des Loslassens und die Zeit dies auszuführen. Eben gerade weil wir Mensch sind und nicht Maschine. 

Und an und ab fällt auch mir das schwer. An einem grauen Tag nicht einfach einzubrechen sobald sich die Haustüre hinter einem schließt. Wie oft möchte man einfach unter die Bettdecke krabbeln und erst am nächsten Morgen wieder aufwachen. In einem Selbstexperiment habe ich das über Jahre getestet und muss Euch leider berichten, dass es nicht hilft!! Tut es leider nicht. Kummeressen hilft auch nicht. Aber das muss trotzdem beides manchmal sein. Und wenn es nur dafür da ist um zu wissen, dass es immer noch keine magische Besserung durch extremen Schokolade- oder Eiscreme-Konsum gibt. Denn beides verhilft nicht zu innerer Ruhe. Es verschafft nur Zeit sich nicht darum weiter kümmern zu müssen. Aber wenn die Eisbox leer ist, ist es innendrin nicht ruhiger geworden!!

Gebt nicht auf! Egal wie hektisch, angespannt, aufgewühlt, verzweifelt oder hoffnungslos ihr Euch fühlt, es ist nicht alles schwarz in schwarz. Diese Gefühle dürfen zum ersten einmal da sein, denn sie gehören zu Euch (sind ja Eure, hat Euch keiner eingepflanzt) und sie wollen wahrgenommen werden. Denn sie sind ein Zeichen und senden ein deutliches Signal. Unwohlsein! Ihr könnt natürlich viel machen um Euch in diesem Moment besser zu fühlen. Was das ist, ist für jeden anders. Das Tolle an unserer heutigen Zeit ist, dass es unglaublich viele Optionen gibt. Ob Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Yoga, Tai Chi, Feldenkrais, Meditation, Töpfern, Zeichnen, Beten, Affirmationen rezitieren, Joggen, sonstigen Sport oder was auch immer. Vielleicht braucht ihr auch einfach nur die Natur und die Ruhe. Zum Beispiel eine abgelegene Parkbank mitten im Wald an einem See oder Bach. Einfach nur dasitzen und der Natur lauschen. Findet heraus was es ist, das Euch gut tut. Vielleicht liebt ihr es auch zu schreiben, oder motivierende Texte zu lesen, ein Schaumbad zu nehmen oder einen Kopfstand zu machen. Oder ihr sucht Euch einen passenden Gesprächspartner, der Euch Lösungen aufzeigen kann und bei dem ihr Eure Gedanken loswerden könnt.

Da im Äußeren in meiner aktuellen Lebenssituation in den nächsten Monaten nicht viel Ruhe einkehren wird, ist es daher notwendig, dass ich meine innere Ruhe regelmäßig trainiere.  Und genau diesen Ratschlag schreibe ich mir jetzt selbst auf die Fahnen und tue die nächsten Tage wieder verstärkt etwas für meinen inneren Frieden.

Dienstag, 22. Januar 2013

Preview | Tag der Gelassenheit 2013

Wenn Wissen und Gelassenheit sich gegenseitig ergänzen, entstehen Harmonie und Ordnung.


– Dschuang Dsi


twinlili  / pixelio.de

Bereits 2012 konntet ihr auf meinem Blog vom Tag der Gelassenheit lesen. Auch in diesem Jahr steht das Event ganz oben auf meiner Liste, denn ich bin auf jeden Fall wieder dabei. Aktuell basteln die Veranstalter noch an den Workshopthemen, aber ein absolutes Schmankerl wird wohl die Keynote-Speech von Ausdauersportler Joey Kelly. Erst letzte Woche hat Stern TV über sein neuestes Projekt berichtet: 10 Tage Wildnistest auf einer einsamen Insel. Ohne alles. Ganz allein. Joey Kelly ist für mich ein Mann, der sich selbst ständig an seine eigenen Grenzen bringt – körperlich wie auch mental. Das ist seine Welt, in der er sich wohl fühlt. Vor diesem Übermut ziehe ich einfach den Hut und freue mich schon ihn live sprechen zu hören.

Daneben steht Überlebensberater Johannes Warth mit dem Beitrag "Die 9 Hüte der Achtsamkeit" auf dem Programm. Achtsamkeit ist für mich aktuell ein großes Thema, daher freue ich mich auch hier auf Anregungen und Umsetzungsbeispiele. 

Alle Beispiele zum Tag der Gelassenheit findet ihr hier. Das Ganze findet am 20. April 2013 in Neu-Ulm statt. Und wer weiß, vielleicht gönnst auch Du Dir einen Tag Gelassenheit mit viel Input und Gedankenanstößen?