Mittwoch, 18. Juli 2012

Positiv oder negativ? | Der Test mit dem Test

Enttäuschung ist das Ergebnis falscher Erwartungen. 

– Andreas Tenzer


Dienstag Abend. Zweiundzwanziguhrdreißig. Irgendwo im Süden Deutschlands. So oder änlich könnte die Einleitung zu meiner gestrigen Testerfahrung lauten. Denn erst zu dieser Zeit bin ich nach Hause gekommen. Ich war direkt von der Arbeit aus zum Stammtischtreffen gefahren. Als ich nach Hause kam, wartete bereits ein kleines Paket daheim auf mich. Wie, das war schon da? Tatsächlich, es war von der Pharmafirma, bei der ich erst am Vortag die Bestellung aufgegeben hatte. Vor lauter Neugierde musste ich das Paket natürlich öffnen und entnahm die Packung. Ich schaute mir die Vorderseite ganz genau an, las alles durch. "In weniger als zehn Minuten" sollte das Ergebnis bereits sichtbar sein. Sollte ich oder sollte ich nicht? Gleich oder doch eher bis morgens warten? Sollte man so einen Test abends machen, wenn man doch eigentlich kurz davor ist ins Bett zu gehen und noch eine Meditation auf dem Plan hat? Und was mache ich mit dem Wissen, wenn ich das Ergebnis sehe? Ich war ja schließlich ganz allein. Ich hab mich dann im ersten Schritt doch einfach mal dazu entschlossen die Packung einfach mal aufzumachen und mir die Bestandteile "nur" mal anzugucken. Gesagt, getan. Aha! Ein Teil davon ist wiederum in einer Folie versiegelt. Also gut, dann halt einfach mal die Gebrauchsanweisung lesen, dann kann ich mich ja immer noch entscheiden. "Das Ergebnis ist bereits nach zwei Minuten abzulesen, spätestens jedoch nach fünf Minuten". Okay, also geht es doch alles ganz schnell. Wie entscheide ich mich denn jetzt?


Ich gebe es zu, natürlich war ich viel zu neugierig um noch einmal darüber zu schlafen oder gar zu meditieren. Nochmal schnell alles durchgelesen – man will ja so nen Test nicht durch einen kleinen Fehler unbrauchbar machen – und los. Schritt für Schritt habe ich alles durchgeführt und wie angewiesen den Teststreifen in seinem Platikmantel auf eine gerade Fläche gelegt a.k.a. meine Küchenarbeitsplatte und gewartet. Ein Streifen im Feld x negativ, jeweils ein Streifen in beiden Feldern positiv. Um ganz sicher zu sein, habe ich extra den Timer an meinem Handy auf zwei Minuten eingestellt. Schon spannend wie ein erwachsener Mensch ein rotes Farbspiel in zwei Feldern auf einem Plastiktester anstarrt. Zwei Minuten lang. Okay, es war kürzer, denn das Ergebnis war schon vorher ganz klar erkennbar.




Und, was denkt ihr? Okay, da wohl die meisten weiblichen Geschöpfe meinen Blog lesen (wobei Männer sicherlich den gleichen Gedankengang haben) habt ihr bestimmt schon das Szenario bildlich im Kopf. Da steht nun ein HappyIch in Ihrer Küche vor ihrer Arbeitsplatte und wartet auf das Ergebnis vom Punktpunktpunkt-Test. Stop, bevor ihr jetzt weiter denkt, es handelte sich nicht um einen ..... na, was wohl, .... genau um KEINEN Schwangerschaftstest. Nein, das war's nicht. Denn für diesen Test musste ich mich kurz an der Fingerkuppe meiner Wahl pieksen und mir einen Tropen Blut entnehmen. Es war ein Glutenunverträglichkeitstest. Da ich bereits seit Jahren eine nicht ärztlich nachzuweisende Unverträglichkeit für manche Lebensmittel habe (Wortlaut meines Arztes: wir haben nichts nachweisen können, aber dann lassen sie doch das einfach weg, was ihnen nicht gut bekommt) und einen sehr magen- und gesellschaftlichunfreundlichen Abend an der Ostsee hatte (Magenkrämpfe, Schüttelfrost, etc.), habe ich mir mal wieder Gedanken zum Thema Glutenunverträglichkeit – auch unter Zöliakie bekannt – gemacht. Und jetzt wollte ich es einfach wissen. Ist es das, was mir immer wieder Probleme bereitet? Habe ich vielleicht ein für alle Mal Ruhe, wenn es einfach an den Gluten liegt? Ist das der Schlüssel? Die Antwort auf diese Frage lag mir bereits schwarz auf weiß beziehungsweise rot auf weiß vor: NEIN! Keine Glutenunverträglichkeit. Eindeutiges Ergebnis.



Tja, da stand ich nun also. Einerseits erleichtert, dass ich mich nicht mit einem neuen Ernährungskonzept befassen müsste, andererseits enttäuscht, dass mein Befinden wieder nicht greifbarer geworden ist. Habe ich doch einfach nur einen Reizdarm, der in bestimmten persönlichen Situationen, hervorgerufen durch Emotionen und bestimmte Lebensmittel, einfach empfindlich reagiert? Darauf habe ich noch immer keine Antwort, aber ich kann zumindest eine Theorie ausschließen!
Die Gluten sind nicht Schuld! 

4 Kommentare:

  1. Haha, da hätte man sich wirklich schon was anderes denken können. ;)

    Aber willst du es nicht doch mal versuchen, glutenhaltige Lebensmittel wegzulassen? Ich hatte ja auch schon geschrieben, dass man eine Sensibilität auf Gluten nicht unbedingt mit einem Test nachweisen kann (Glutenunverträglichkeit vs. Glutensensibilität).
    Wenn es dir dadurch besser geht, wäre es die Umstellung dann nicht wert?

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    1. Das ist natürlich was dran! Das habe ich noch nicht weiter in Erwägung gezogen aber würde sich vielleicht dennoch lohnen. Ich werde mich mal umhören nach glutenfreien Brotrezepten und vielleicht doch noch ein bisschen experimentieren. Der Versuch ist es immer wert!
      Danke, dass Du mich nochmal an die Glutensensibilität erinnert hast! Und danke fürs fleißige Lesen :-)

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  2. Wie teuer war denn dieser Test und wo hast du ihn gekauft?

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  3. Haha das haste mich aber ganz schön veräppelt mit dem Post ;))) LOL Herzlichen Glückwunsch zur Verträglichkeit ;)

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