Freitag, 18. Mai 2012

Die HappyIch Philosophie

Der Mensch ist kein Baum.

Wenn er am falschen Platz steht,

sollte er sich einen anderen suchen.

– Buddha


Ein bisschen über mich durftet ihr bereits in meiner Blogvorstellung lesen. Das oben genannte Zitat passt perfekt zu mir und meiner aktuellen Situation, da ich feststellen sollte, dass ich am ganz falschen Platz im Leben stehe. Aktuell befinde ich mich sozusagen am neuen Platz, bin aber noch in der Phase des Wurzeln schlagen.
Ich habe mir in den letzten Monaten viele Gedanken darüber gemacht, was ein gesundes, glückliches und gelassenes Selbst für mich auszeichnet. Welche Bedeutung steckt da ganz persönlich für mich dahinter? Was ist mir wichtig im Leben? Was sind meine Prioritäten, Wünsche und Ziele? Vermutlich beschäftigt man sich mit solchen Sinnfragen meist erst in einer Krisensituation – wenn das Vorwärts unmöglich zu erreichen scheint und das Rückwärts keine Lösung ist.

Für mich gibt es drei Hauptaspekte, die in meinem Leben im Einklang sein sollten: Körper, Geist und Seele. Ich unterscheide ganz bewusst zwischen Geist und Seele, denn für mich sind das unterschiedliche Bereiche, die vorallem unterschiedliche Aufmerksamkeit benötigen. Ich möchte meine Philosophie nicht verallgemeinern, denn jeder Mensch ist ein Individuum und hat unterschiedliche Lebensansichten, Bedürfnisse und Wünsche. Jeder darf und soll selbst entscheiden, was ihm gut tut. Ich bin lange in einer Schiene gefahren, die ich nicht für sonderlich "ungesund" hielt (es war ja schon zur Gewohnheit geworden), bis ich das Gegenteil lernen sollte (ich sage bewusst "sollte", denn ich bin der Ansicht, dass nichts nur einfach so passiert sondern wir Menschen aus jeder Herausforderung etwas lernen sollen um die Zukunft meistern zu können).

Man könnte es auch so beschreiben: Mein perfekter und schön eingerahmter Spiegel hat nach und nach Risse bekommen. Lange habe ich versucht diese zu "flicken" und zu überdecken, aber das Glas ließ sich nicht aufhalten und riss immer wieder. Die Risse wurden auch immer länger bis einige Glasstücke nach und nach heraus brachen. Schlussendlich stand ich vor einem Scherbenhaufen. Alles war ein Trümmerfeld. Ein hässliches Scherbenmeer, mit großen und kleinen Bruchstücken. Wo soll man da denn anfangen zu reparieren? Was zuerst, was zuletzt? Ein schienbar unmöglich zu lösendes Puzzle! Warum gibt es für solche Lebenssituationen keine Anleitung? Kein Leitfaden, dem man folgen kann? All solche Fragen stellen sich mir. Doch mit ein bisschen Hilfe, viel Geduld und Fingerspiztengefühl ist es lösbar – in der eigenen Zeit und am Ende blickt man auf einen wunderschönen Mosaikspiegel. Er hat viele kleine Teilchen, die mit viel Liebe und Geduld zusammengesetzt wurden. Aufgrund der vielen Ecken und Kanten, an denen das Glas gesprungen ist, reflektiert der Mosaikspiegel das Licht noch viel schöner und lässt die Strahlen funkeln – wie bei einem geschliffenen Diamanten. Je mehr Schliffe und Dimensionen dieser hat, umso funkelnder wirkt er. Was einst als Tragödie begann, endet in einer neuen wunderbar funkelnden Kreation. Und so ein Mosaikspiegel ist ja auch viel, viel hübscher und interessanter als so ein neues, unmarkantes Modell. Für mich zumindest!


Wenn alle drei Aspekte miteinander harmonieren und ausgeglichen sind, finde ich zu meinem HappyIch.
Copyright: HappyIch

Bei jedem ist die Balance unterschiedlich definiert. Ich möchte mir nicht anmaßen zu behaupten, dass alle drei Aspekte zu gleichen Teilen aufgeteilt sein müssen. Das darf jeder für sich selbst entscheiden, ausprobieren und spüren. Ich für mich weiß mittlerweile, dass es mir nur gut geht, wenn ich allen drei Aspekten Raum in meinem täglichen Handeln einräume. Und jeder dieser drei Aspekte definiert sich für sich nochmals neu mit verschiedenen Unterpunkten. Wie sorge ich für einen gesunden Körper? Wie fördere ich einen gesunden Geist? Wie unterstützt man ein gesundes Seelenleben?

Diese Fragen beantworte ich nach meiner ganz persönlichen HappyIch Philosophie in den nächsten Tagen.
Auch ich habe hier die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen...das ist einfach meine ganz persönliche Meinung und Erfahrung durch meine bisherige Reise. Tag für Tag, Woche um Woche lerne ich neu dazu und ändere meinen Kurs ein bisschen. Schritt für Schritt komme ich so meinem Reiseziel zu einem gesunden, gelassenen und glücklichen Selbst näher.

3 Kommentare:

  1. Ich stehe ja total auf Allegorien und deine mit dem Mosaikspiegek finde ich sehr schön und zutreffend.
    Ich befinde mich ja gerade in einer ähnlichen Lebenssituation und suche meinen Pfad, ohne dass es eine konkrete Anleitung gibt, wie ich ihn genau finde. Das einzige, was man machen kann, ist tief in sich hineinzuhören und das zu tun, bei dem man ein gutes Gefühl hat. Das ist nicht immer einfach und es dauert, bis man wieder seine eigene innere Stimme wieder deutlicheer hört. Aber mir macht diese Reise ins Ungewisse gerade wahnsinnig viel Spaß!

    Ich freue mich, mehr von deiner Geschichte zu hören. :)

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  2. So schön beschrieben. Genauso ging es mir im Leben auch. Nur dass ich viel länger als du gebraucht habe, um das festzustellen. Dafür war der "Absturz" in die wahre Realität wirklich heftig. Ich benutze gerne das Bild vom Segelschiffchen auf dem Meer. Ich habe mir immer vom Wind die Richtung vorgeben lassen und bin mal hierhin, mal dahin gesegelt, völlig plan- und orientierungslos. Erst jetzt versuche ich als Kapitän die Richtung vorzugeben und selbstbestimmt zu segeln. Ist nicht leicht, klappt mal besser, mal schlechter.
    LG Eva

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  3. Deine Unterschied zwischen Geist und Seele habe ich nicht so gut rauslesen können, dabei bin ich auch an dem Thema dran: http://www.dievollbeweglichetante.blogspot.de/2013/01/korper-geist-seele.html

    ja Mosaikspiegel sind schön!!!
    herzlich, Nathalie

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