Donnerstag, 17. Oktober 2013

Sei Dein eigener Löwe & brüll’!

Es gibt Gefahren, denen zu entfliehen nicht Feigheit ist, sondern höchster Mut, die Kraft, sich selbst zu besiegen.


– Berthold Auerbach



Es gibt da diesen Song, der im Radio gerade täglich hoch und runter gespielt wird. Ich bin mir sicher, dass ihr ihn kennt. Die Melodie dazu ist eigentlich auch völlig unwichtig, denn die kraftvolle Bedeutung liegt in den Worten. Ich spreche von keinem geringeren Hit als “Roar” von Katy Perry. Ich finde das englische Wort “roar” auch noch so unglaublich passend für das Gebrüll eines Löwen, denn es klingt schon bei der Aussprache nach Löwengebrüll. Als ich das erste Mal das Lied gehört hatte, fiel es mir gleich auf. Zuerst war es natürlich die Melodie und Auszüge des Textes, die man aus anderen Liedern wie “Eye of the Tiger” kennt. Doch bei jedem erneuten Hören habe ich immer mehr auf den Text geachtet. Und ich war einfach nur geplättet. Denn er ist unglaublich bedeutend und kraftvoll.

Und dann wurde mir klar, wie perfekt der Song zu allen passt, die gerade kämpfen. Ob mit aktuellen Herausforderungen des Lebens, dem Berufsalltag, mit der eigenen Familie, der engsten Vertrauten oder einfach nur mit sich selbst. Ich habe mir den Songtext noch einmal zu Herzen genommen und die deutsche Übersetzung für Euch rausgesucht. Vielleicht ist er Euch eine Stütze für Eure kraftlosen Momente. Und vielleicht könnt ihr Euch an die Bedeutung des Textes immer dann erinnern, wenn der Song im Radio läuft. Bei jedem erneutem Hören gibt er vielleicht auch Euch ein Stück Mut zurück. Denn alles was es braucht um aus dem eigenen dunklen Tal zu kommen, liegt bereits in Euch. Manchmal braucht man einfach nur etwas Motivation von außen.

Für alle, die ihrem eigenen Überpefektionismus nacheifern und mit dem selbst auferlegten, unnötigen Druck nicht mehr klar kommen, können jedes “Du” vom Text einfach mit “Ich” ersetzen. Denn auch so passt es unglaublich gut. Und so passt es auch zu mir. Denn wenn ich etwas an meiner Situation ändern möchte, dann darf ich bei mir selbst beginnen.


Früher biss ich mir auf die Zunge und hielt die Luft an
Hatte Angst, schlafende Hunde zu wecken und alles durcheinander zu bringen
Drum saß ich ruhig da und sagte zu allem Ja und Amen
Ich glaub, ich hatte vergessen, dass ich eine Wahl hatte
Ich ließ zu, dass du mich über die Grenze des Erträglichen gebracht hast
Ich vertrat keine Position, also ließ ich mich von allem beeinflussen
Du drücktest mich runter, doch ich stand wieder auf
Klopfte den Staub ab
Du hörst meine Stimme, hörst dieses Geräusch
Wie Donner wird es den Boden unter deinen Füßen zum Erzittern bringen
Du drücktest mich runter, doch ich stand wieder auf
Mach dich bereit, denn ich hab es jetzt satt
Ich verstehe jetzt alles und sehe klar
Ich hab das Auge des Tigers, bin eine Kämpferin, tanze durchs Feuer
Denn ich bin ein Sieger und du wirst mein Brüllen hören
Lauter, lauter als ein Löwe
Denn ich bin ein Sieger und du wirst mein Brüllen hören
Du wirst mein Brüllen hören
Jetzt schwebe ich wie ein Schmetterling
Steche wie eine Biene, so verdiente ich mir meinen Rang
Entwickelte mich vom Versager zu meinem eigenen Helden





Ich empfinde diese Zeilen als unglaublich stark. Ich höre darin ein verletztes Mädchen, eine junge Frau, die sich ihrem Schicksal hingegeben hat. Die einfach keine Kraft mehr für ein “Nein” aufbringen konnte. So wie es vielen von uns oft geht. Manchmal erscheint es “einfacher” alles so laufen zu lassen wie es ist, obwohl wir uns damit sehr unwohl fühlen. Denn es ist das, was wir mittlerweile gewohnt sind. Aber das ist nicht der richtige Weg! Denn es ist einfach nicht der Weg ins eigene Glück. Es ist der Weg gegen die eigenen Bedürfnisse und gegen das eigene Wohl. Denn es tut keinem gut sich ständig klein zu fühlen. Sich selbst zu verurteilen und klein beizugeben. Nimm Dir Katys Worte zu Herzen und brüll wie ein Löwe! Es steckt in uns allen. Der Kämpfer ist uns und wartet nur darauf zum Zug zu kommen. ROAR!


6 Kommentare:

  1. Katy Perry ist eine großartige Frau und hat mit diesem Lied wieder einen Volltreffer gelandet. Und ich gebe dir recht: Es ist unheimlich kraftvoll.

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    1. Hallo Cäcilia,

      schön, dass Du das genauso empfindest. Ich finde die Worte einfach nur toll!

      Alles Liebe
      sue

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  2. Liebe Sue,

    ich finde deinen Blog unheimlich inspirierend und motivierend und freue mich immer über einen neuen Blogpost von Dir.

    Allerdings zieht mich dein Blog in letzter Zeit eher runter. Ich möchte nur ein paar Zeilen dazu schreiben:

    Mach Dir nicht zu viele Gedanken über das Wie, Wer, Wann, Warum. Leb Dein Leben ohne Dir über alles Gedanken zu machen. Analysiere nicht alles, was du warum und wieso tust.

    Stell dir einmal folgende Situation vor:

    Du liegst im Sterbebett und lässt dein Leben Revue passieren... Schaust du dann auf ein Leben wertvoller Erfahrung mit guten und schlechte Zeiten, die du so akzeptierst, zurück? Oder auf ein Leben, wo du dich nicht gefunden hast und nicht wusstest, was du mit dir anfangen sollst?

    Genieß' das Leben, liebe Sue, denn es ist zu kurz um sich zu viele Sorgen zu machen. Sorge dich nicht, LEBE!

    Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft.

    Liebe Grüße
    Marie

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    1. Liebe Marie,

      ich danke Dir für Deine Worte. Ich nehme an, die Beiträge, die Du ansprichst, sind die letzten Beiträge, wie etwa "der Sonntagshasser". Ich möchte damit keinen meinen Leser runterziehen (und es tut mir leid, dass es sich für Dich so anfühlt) sondern ermutigen im tiefsten Tal nicht aufzugeben! Ich schreibe diese Beiträge aus tiefstem Herzen und aus meiner eigenen Erfahrung. Und ja, das stimmt traurig.

      Aber sei Dir gewiss, es gibt hier bei HappyIch eine bunte Palette und auch buntere Beiträge. Aber zu bunt gehören eben auch die dunkleren Nuancen des Lebens.

      An mein Sterbebett möchte ich natürlich nur ungern denken, da ich hoffe, dass es erst in vielen, vielen Kilometern auf mich wartet. Aber wenn es morgen schon soweit wäre, dann bin ich mir ganz gewiss, dass ich mit einem Strahlen auf mein Leben zurück blicke. Denn ich bin zufrieden. Mit dem Jetzt und Heute und auch mit dem Gestern.

      Alles Liebe
      sue

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  3. Ich habe das Lied schon so oft im Radio lauter gedreht, aber es noch nie so gehört wie du es hier beschreibst...
    Das wird sich in Zukunft aber bestimmt ändern, denn du hast so recht mit dem was du geschrieben hast!
    Ich fand schon Firework von Katy Perry unglaublich stark, und Roar kommt da ganz dich ran.
    Toll dass du mir mit dem Post noch mal die Augen geöffnet hast! Danke!
    Liebe Grüße,
    Julia

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    1. Liebe Julia,

      erst vorhin habe ich es wieder im Radio gehört und voller Inbrunst mitgeschmettert! Und gleichzeitig war mir die Bedeutung sehr nah! Es freut mich, wenn ich Dich inspirieren konnte noch einmal anders hinzuhören!

      Alles Liebe
      sue

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